Um der Jugend ihre Ungebildetheit recht schonungslos vorzuhalten, pflegte der ältere Herr in den Abendstunden anonym im Internet ein paar Runden „Quizduell“ zu gewinnen.
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Wenn Sie als Fußgänger in einer Ihnen unbekannten Stadt vormittags an eine Kreuzung kommen, an der sämtliche Ampeln in allen vier Richtungen und damit für jeden „Rot“ anzeigen, obwohl das Verkehrsaufkommen an eine Szene aus einem Zombiefilm erinnert und sich an dieser Situation für gefühlte dreieinhalb Stunden auch nichts ändert, ehe plötzlich jene Straße „Grün“ bekommt, die Sie überqueren möchten, woraufhin sich mit der Geschwindigkeit eines rollatorlosen 108-jährigen eine Straßenbahn nähert und kurz vor Einbruch der Dunkelheit über die Kreuzung quält, anschließend wieder eine kleine Ewigkeit lang weiter nichts geschieht, bevor Ihre Ampel genau so lange auf „Grün“ springt, wie Sie brauchen, um Ihren Fuß zu heben – dann, lieber Besucher, sind Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in München.
Die Automarke mit den fünf Arschlöchern (vier auf dem Kühlergrill, eins hinterm Lenkrad), läuft seit einiger Zeit Gefahr, in ihrer Vormachtsstellung als das Unerfreulichste, was einem Straßenverkehrsteilnehmer begegnen kann, von zwei Mitbewerbern überholt (!) zu werden: zum einen durch die neuerdings oft fensterkittfarbenen und nach Cäsarenschwestern benannten Prekariats-Sportkombis aus ehemaliger Tschuschenproduktion, deren Logo an einen durch Blattschuß aus dem Aasanflug geholten mittelgroßen Altweltgeier erinnert; zum anderen arbeitet ein gewisser Johann Küfer aus dem Münchner Norden in ebenfalls oft gelbgreulichem Wams mit bis zu 306 Pferden daran, aus einem Bollerwagen eine Drohgebärde werden zu lassen, derer sich Frauen im vormütterlichen Alter ebenso unschön bedienen wie männliche Jungunternehmer, denen der Steuerberater zumindest schon mal den Unterschied zwischen „Leasing“ und einem „Auto, das man sich nicht leisten kann“, erklären konnte.
Beiden Fahrzeugtypen, aber auch dem vorrückensgefährdeten bisherigen Klassenprimus und selbstverständlich allen Insassen gilt mein achtsames Aufhorchen, stilles Innehalten und frömmelndes Dasschlimmstewünschen, wenn einer der täglich dutzenden Notarztwagen auf Rettungsfahrt an meinem Aufenthaltsort vorüberheult.
Wahrscheinlich ist aber bloß wieder ein Rentner gestürzt.
Raucher unterscheiden sich hinsichtlich ihrer olfaktorischen Wahrnehmungsfähigkeit in nichts von jemandem, dessen Kopf unter einen LKW geraten ist. Ihnen abzuverlangen, den Duft zweier Weine zu unterscheiden, eine Sauce abzuschmecken oder den Zeitpunkt zu identifizieren, an dem ihre Kleidung in den Sondermüll gehört, ist etwa so erfolgversprechend, wie den Kopf unter dem LKW nach der Reifenmarke zu fragen, die für den Hirnverlust verantwortlich ist. Wie Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes berichten, sind nur Einsiedlerkrebse zu noch geringerer Differenzierung im Stande; sie riechen anscheinend nur organische Säuren und Seewasser.
Reicht immerhin für Lugana.