Bei dem Computer-Spiel „Diablo“ geht es darum, so tief wie möglich in die Hölle vorzudringen, Aufgaben zu lösen und dabei Punkte zu sammeln.

Ganz ähnlich verläuft das Spiel „Rentner“:

Man dringt dank des Deutschlandtickets und der S-Bahn an den Starnberger See vor, trinkt dort ein zeitiges Weißbier, wärmt sich am abschätzenden Blick der sexuell Untoten, kauft sich ein Ticket für den Katamaran, der früher mal ein Dampfer war, kommt erst mit einem Königspudel ins Gespräch, dann mit der zugehörigen Greisenreisegruppe, beeindruckt mit der eigenen Katarakt-OP, die jene noch vor sich haben, und fährt schließlich wieder nach München zurück, entschlossen, den Mai-Feiertag im Biergarten ausklingen zu lassen. Dann aber ermüdet die Rolltreppenfahrt vom Bahnsteig an die Oberfläche stärker als erwartet und man beschließt, lieber ein Gläschen Wein auf dem eignen Balkon einzunehmen, den dummen Telefonaten debiler Nachbarn lauschend.

Gibt keine Punkte, aber man rückt deutlich tiefer Richtung Hölle vor.